In ein paar Tagen findet ein Jahrzehnt seinen Abschluss und ein neues beginnt. Wenn ich auf die letzten zehn Jahre zurückblicke, sehe ich vor allem meine persönliche Entwicklung mit all ihren Stolpersteinen, Höhen und Tiefen. In den letzten Wochen ging ja öfters die Frage herum, was man in diesem Jahrzehnt so alles erreicht hat, welche Träume man sich vielleicht erfüllen konnte. Vielleicht geht es euch ähnlich, aber ich neige dann immer dazu, mein Licht etwas unter den Scheffel zu stellen, dabei sollte jeder stolz auf sich sein - egal ob man nun kleine Schritte oder große Schritte gemacht hat. Mein Jahrzehnt war vor allem von großen Schritten geprägt: Ich habe mein Abitur gemacht, meine Ausbildung in der Hotellerie erfolgreich abgeschlossen, mein Studium begonnen, meinen Blog wieder gestartet und mir sogar meinen Traum erfüllt, nach Finnland zu ziehen - und das ist mir wirklich erst vor Kurzem eingefallen... 😄 Immer haben mich dabei auch Bücher begleitet und deshalb möchte ich zum Abschluss dieses Jahrzehnts zehn Herzensbücher vorstellen.

Dass ich ein riesengroßer Fan von Samantha Shannon und der Bone-Season-Reihe bin, dürfte hier auf dem Blog schon deutlich geworden sein. 😅 Ich habe schon immer gerne gelesen, aber als ich vor knapp fünf Jahren die erste Auflage von Wörterwelten gestartet hatte, hat sich mein Lesepensum deutlich gesteigert. Ich habe viele gehypte Bücher gelesen, die auch eher für Lesefrust gesorgt haben statt für Lesespaß und The Bone Season (2013) hat mich da vollkommen in seinen Bann ziehen können. Es war das richtige Buch zur richtigen Zeit. Ähnlich war es dann auch bei das Lied der Krähen (2017) von Leigh Bardugo, als ich keine Jugend-Fantasy mehr lesen konnte und auf der Suche nach düsterem Lesestoff war. Und The Hunger Games (dt. 2009) musste ich mit in diese Liste schmuggeln - zum einen habe ich die ersten beiden Bände erst 2010 gelesen und zum anderen hat die Reihe mein Interesse an politischen Themen geweckt.

Um ein wichtiges gesellschaftliches wie politisches Thema geht es auch in The Hate U Give (2017). Angie Thomas erzählt mit ihrem Debüt nicht nur eine äußerst berührende Geschichte, sondern sie hat mich an Starrs Leben als junge Schwarze in einer von weißen dominierten Gesellschaft teilhaben lassen, mir deutlicher gemacht, was es bedeutet als PoC in westlichen Gesellschaften zu leben. Ein weiteres Buch hat mein Bewusstsein für die Lebensrealität vieler Menschen auf der Flucht geschärft, auch wenn Ruta Septetys in Salz für die See (2016) nicht über Flüchtende aus der SWANA-Region schreibt, sondern über das letzte Jahr des Zweiten Weltkriegs und die Flucht vor der Roten Armee. Etwas philosophischer, aber nicht weniger zum Nachdenken anregend, ist die Geschichte in Wir fallen nicht (2014) von Seita Vuorela. Besonders in ihrem Schreibstil und der düsteren, fast unheimlichen Atmosphäre konnte ich mich damals verlieren. In YOU - Du wirst mich lieben (2015) von Caroline Kepnes erwartet einen dagegen eine beklemmende, bedrohliche Stimmung, denn das Buch ist aus der Sicht eines Stalkers geschrieben und gerade diese psychologischen Einblicke fand ich richtig spannend.